Weiden Steckhölzer, einfach, praktisch, gut

wivena GmbH Silber-Weide Salix alba

Kaum ein anderes Gehölz kommt im Frühling mit einer solchen Blütenfülle daher wie die Weide. In ihrer kurzen Blühperiode ist sie der Mittelpunkt für hungrige Insekten und Vögel, welche sich von den zahlreichen Besuchern ernähren. Sie ist mit wenigen Ausnahmen einfach über Steckhölzer zu vermehren.

Die Gattung der Weiden (Salix) umfasst circa 450 Arten, davon über 60 in Europa, hinzukommend viele Unterarten und natürliche Hybriden. Vom Zwergstrauch in den Alpen bis zum Baum im Flachland, die Variabilität ist sehr gross.

Weiden lassen sich einfach und praktisch vermehren

Durch die Steckholzvermehrung lassen sich die meisten Arten zuverlässig anziehen, die Sal-Weide (Salix caprea) ist da leider eine Ausnahme. Diese Vermehrungsart gehört zur vegetativen Vermehrung, d.h dadurch wird das exakte Erbmaterial weitergegeben, es entstehen sogenannte Klone. Daher ist diese Technik auch für die Sortenvermehrung massgeblich.

Bildquelle: roshaa.com

Schnitt- und Steckzeitpunkt für diese Vermehrungsart ist während der Vegetationsruhe zwischen Dezember und März. Besonders empfiehlt sich der Spätwinter, weil dann die letztjährigen Triebe vollständig ausgereift sind und die Frostgefahr reduziert ist.

Die empfohlene Länge entspricht einer gängigen Gartenschere. Bei den unkomplizierten Weiden führen jedoch auch Abweichungen dieser Norm zum Erfolg. Der oberste Drittel mitsamt Terminale wird entfernt, da dieser Teil über schwächere Anlagen verfügt.

Bildquelle: mein-schoener-garten.de

Steckhölzer in die Erde stecken, wässern und Geduld haben

Als Substrat taugt magere Aussaaterde oder normale Gartenerde, gemischt mit Sand und Perlit. Permanente Feuchtigkeit ist für die Wurzelbildung essenziell, Vernässung führt zu Fäulnis. 1 x pro Woche gut wässern sollte während dieser Jahreszeit genügen.

Bei der Stecktiefe sollte man sich auf die Augen konzentrieren. Banal ausgedrückt, umso mehr Knospen unter der Erde, desto bessere Chancen für die Wurzelbildung. Weiden wurzeln jedoch auch aus den Internodien (Teilstück zwischen den Nodien „Knospen“) und Schnittstellen.

Bildquelle: arroyoseco.org/nursery

Bei der Wahl von geeigneten Gefässen kann man sich der eigenen Fantasie bedienen. Grundsätzlich eignen sich Kisten, Töpfe, Tröge, Verpackungen und dergleichen. Ausschlaggebend sind Tiefe und vorhandene Löcher für den Wasserabzug.

Der Standort während der Kultur sollte frostfrei und geschützt sein, dafür eignet sich die Nähe eines Hauses oder das Gewächshaus (Kalthaus). Bei der Kultur im Freien empfiehlt sich zum Schutz ein lichtdurchlässiges Vlies.

Bewurzelungshormone sind unnötig, da Weiden selber ein natürliches Hormon dafür produzieren.

Eine Korb-Weide (Salix viminalis), ein Jahr nach Kulturstart.

Weiden sind ökologisch wertvolle und prächtige Gehölze

Weiden sind Pionierbaumarten. Sie verbessern und festigen Rohböden und bieten damit den nachfolgenden Baumarten gute Startmöglichkeiten. Entlang von Flussläufen werden sie häufig zur Bodenstabilisierung verwendet, weil sie die Böden rasch durchwurzeln.

Wildbienen, Honigbienen und viele weitere Insekten wie Wespen, Käfer, Schmetterlinge sowie Vögel sind auf diese Baumarten angewiesen. Die im Jungwald teils üppig und natürlich vertretenen Weiden dienen dem Wild als beliebte Äsung und als Markierungspflanzen in ihrem Revier.

In wenigen Jahren können durch die Steckholzvermehrung prächtige Bäume und Sträucher herangezogen werden, welche unsere Fauna und Flora bereichern.

Bildquelle:  Ralf Kaiser auf flickr.com

Die wichtigsten Voraussetzungen für ein Erfolgserlebnis sind:

  • Gesundheit der Mutterpflanze und Ausreifung der Triebe
  • Schnitt-und Steckzeitpunkt
  • Länge
  • Substrat und Feuchtigkeit
  • Standort

Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Steckt die Hölzer nicht verkehrt herum ?. Wir wünschen Euch gutes Gelingen ?.

Sauer macht lustig, die Gemeine Berberitze

wivena GmbH Wildhecke Berberis vulgaris

So wehrhaft die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris L.) auch sein mag, mit ihren scharlachroten Früchten, dem ausladenden Habitus und der von Insekten geschätzten Blüte, darf dieser Wildstrauch in keinem Garten fehlen. 

Die Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris L.) ist ein einheimischer sommergrüner Wildstrauch, der je nach Standort bis zu 3 Meter hoch werden kann. Die rutenförmigen Äste sind mit meist 3-teiligen Dornen (umgewandelte Blätter der Langtriebe) bewehrt. Die hellgelben Blüten sind halbkugelig-glockige nektarreiche Scheibenblumen, die von Mai bis Juni erscheinen. Der wissenschaftliche Gattungsname Berberis leitet sich übrigens vom arabischen Wort berberi = Muschel ab und beschreibt die Form der Blütenblätter. Die roten länglichen Beeren sind essbar, aber eher sauer.

Die Blüten werden von Insekten wie Fliegen, Wildbienen und Käfern bestäubt. Bei ausbleibendem Insektenbesuch kommt es zur Selbstbestäubung. Manche empfinden den Geruch der Blüten als unangenehm.
Bildquelle:  julia_HalleFotoFan on flickr.com

Für Mensch und Tier ein überaus wertvoller Strauch

Die Gemeine Berberitze eignet sich als wunderbare Ergänzung in einer Wildhecke. Auch freistehend ist sie dank ihrem überhängenden Wuchs eine optische Bereicherung. Aufgrund ihrer Dornen eignet sie sich wunderbar als abgrenzende Schnitthecke. Der Standort sollte optimalerweise sonnig bis halbschattig sein, der Boden eher kalkhaltig und trocken. Auch andere Böden werden angenommen, nur zu nasse Böden meidet sie. Sie ist kaum pflegebedürftig und äusserst robust.

Die Berberitze bevorzugt kalkhaltige, trockene bis mässig feuchte Standorte und gedeiht sowohl an voller Sonne als auch im Halbschatten. Der Strauch bevorzugt Waldränder, Gebüsche und lichte Auen. Ein wunderbares Gehölz für jeden naturnahen Garten.
Bildquelle: naturgucker.de / enjoynature.net on flickr.com

Leider wird sie bei der Pflanzenwahl in Gärten, auf Grünflächen oder in Parks zu selten berücksichtigt. Oft werden kompakte und schwachwachsende Kultursorten und -arten bevorzugt. Eine Vielzahl an Insekten, Säugetieren und Vögeln (19 einheimische Vogelarten) nimmt diese Pflanze als Futterquelle und Lebensraum an. Sie besticht durch ihren hohen Nektargehalt und nahrhafte Früchte.

Die Gemeine Berberitze bietet vielen Tieren Nahrung und Lebensraum. 19 einheimische Vögel, wie beispielsweise der Gartenrotschwanz, nutzen ihn als Futterquelle.
Bildquelle: Frank Vassen on flickr.com

Beeren sind Vitaminbomben und entgiften

Auch für uns Menschen sind die reifen Beeren eine willkommene Abwechslung. Sie sind sehr vitaminreich und schmecken säuerlich. In Europa werden sie traditionell zur Konfitürenbereitung genutzt. Getrocknet können sie auch gut wie Rosinen z. B. in Müsli gegessen werden, ein Genuss und einheimischer Power Food! In der Volksheilkunde werden die Beeren bei Lungen-, Leber- und Milzleiden eingesetzt. Im Ayurveda gelten sie als eines der besten Mittel, um den Körper zu entgiften.

error: Content is protected !!