Sauer macht lustig, die Gemeine Berberitze

So wehrhaft die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris L.) auch sein mag, mit ihren scharlachroten Früchten, dem ausladenden Habitus und der von Insekten geschätzten Blüte, darf dieser Wildstrauch in keinem Garten fehlen. 

Die Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris L.) ist ein einheimischer sommergrüner Wildstrauch, der je nach Standort bis zu 3 Meter hoch werden kann. Die rutenförmigen Äste sind mit meist 3-teiligen Dornen (umgewandelte Blätter der Langtriebe) bewehrt. Die hellgelben Blüten sind halbkugelig-glockige nektarreiche Scheibenblumen, die von Mai bis Juni erscheinen. Der wissenschaftliche Gattungsname Berberis leitet sich übrigens vom arabischen Wort berberi = Muschel ab und beschreibt die Form der Blütenblätter. Die roten länglichen Beeren sind essbar, aber eher sauer.

Die Blüten werden von Insekten wie Fliegen, Wildbienen und Käfern bestäubt. Bei ausbleibendem Insektenbesuch kommt es zur Selbstbestäubung. Manche empfinden den Geruch der Blüten als unangenehm.
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Für Mensch und Tier ein überaus wertvoller Strauch

Die Gemeine Berberitze eignet sich als wunderbare Ergänzung in einer Wildhecke. Auch freistehend ist sie dank ihrem überhängenden Wuchs eine optische Bereicherung. Aufgrund ihrer Dornen eignet sie sich wunderbar als abgrenzende Schnitthecke. Der Standort sollte optimalerweise sonnig bis halbschattig sein, der Boden eher kalkhaltig und trocken. Auch andere Böden werden angenommen, nur zu nasse Böden meidet sie. Sie ist kaum pflegebedürftig und äusserst robust.

Die Berberitze bevorzugt kalkhaltige, trockene bis mässig feuchte Standorte und gedeiht sowohl an voller Sonne als auch im Halbschatten. Der Strauch bevorzugt Waldränder, Gebüsche und lichte Auen. Ein wunderbares Gehölz für jeden naturnahen Garten.
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Leider wird sie bei der Pflanzenwahl in Gärten, auf Grünflächen oder in Parks zu selten berücksichtigt. Oft werden kompakte und schwachwachsende Kultursorten und -arten bevorzugt. Eine Vielzahl an Insekten, Säugetieren und Vögeln (19 einheimische Vogelarten) nimmt diese Pflanze als Futterquelle und Lebensraum an. Sie besticht durch ihren hohen Nektargehalt und nahrhafte Früchte.

Die Gemeine Berberitze bietet vielen Tieren Nahrung und Lebensraum. 19 einheimische Vögel, wie beispielsweise der Gartenrotschwanz, nutzen ihn als Futterquelle.
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Beeren sind Vitaminbomben und entgiften

Auch für uns Menschen sind die reifen Beeren eine willkommene Abwechslung. Sie sind sehr vitaminreich und schmecken säuerlich. In Europa werden sie traditionell zur Konfitürenbereitung genutzt. Getrocknet können sie auch gut wie Rosinen z. B. in Müsli gegessen werden, ein Genuss und einheimischer Power Food! In der Volksheilkunde werden die Beeren bei Lungen-, Leber- und Milzleiden eingesetzt. Im Ayurveda gelten sie als eines der besten Mittel, um den Körper zu entgiften.

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